04.11.2021 DK 0-Deponie Alte Schanze im Kreis Paderborn vollständig ausgebaut

10 Jahre ist es her, dass der Abfallverwertungs- und Entsorgungsbetrieb (A.V.E) Kreis Paderborn den Beschluss gefasst hat, zur Wahrung der Entsorgungssicherheit für nicht verwertbare mineralische Inertabfälle, einen neuen DK 0-Deponieabschnitt auszubauen. Nun wurde im Juli 2021 die abfallrechtliche Abnahme des dritten und letzten Bauabschnittes der DK 0-Deponie am Entsorgungszentrum "Alte Schanze" durchgeführt. Damit endet ein insgesamt 10-jähriges Projekt, bei der die IWA Ingenieurgesellschaft mit

  • der Durchführung und Auswertung von Baugrunduntersuchungen,
  • dem Nachweis einer ausreichenden geologischen Barriere im geplanten Ablagerungsbereich,
  • der Durchführung der erforderlichen geotechnischen Berechnungen (Standsicherheit des Deponiekörpers, Setzungen des Untergrundes, Festlegung der erforderlichen Überhöhung der Basisentwässerung im Bauzustand),
  • der Zusammenstellung der abfall- und wasserrechtlichen Genehmigungsunterlagen,
  • der Ausführungsplanung und Ausschreibung der Bauausführung in 3 Bauabschnitten und
  • der örtlichen Bauüberwachung, der Bauoberleitung und dem Kostencontrolling

beauftragt war.

Wesentliche Projektdaten lauten:

  • Deponiefläche – 12,7 ha
  • Maximale Ablagerungshöhe ca. 40 m
  • Nutzbares Ablagerungsvolumen ca. 2,4 Mio. m³
  • Betriebszeit voraussichtlich 17 Jahre

Die höhengerechte Planung erfolgte unter Einsatz eines digitalen Geländemodells. Dieser Arbeitsschritt war eine Optimierungsaufgabe mit unterschiedlichen Anforderungen: Einerseits war darauf zu achten, die Deponiebasis mit ausreichendem Höhenniveau so festzulegen, dass auf Sickerwasserpumpwerke verzichtet werden konnte; andererseits musste ausreichend tief in die geologische Barriere eingebunden werden, um nicht auf dem (stets) vorhandenen oberflächigen Verwitterungshorizont aufzusetzen. Zusätzlich war ein Massenausgleich innerhalb der Profilierung der geologischen Barriere anzustreben.

In einigen Bereichen der Deponiebasis und an den Innenböschungen der Randwälle musste die geologische Barriere durch Aufbringen einer sogenannten geotechnischen Barriere verstärkt bzw. ergänzt werden, um die gewünschten Höhenverhältnisse zu erreichen. Hierzu wurde das Barrierematerial aus vorhandenen Abtragsbereichen genutzt.

Für den 1. Bauabschnitt (ca. 6,2 ha) im Jahr 2013 wurden ca. 210.000 m³ anstehender Boden bewegt. In Spitzenzeiten entsprach dies bis zu 4.000 m³/Tag. Der oberflächennah anstehende Sandlöss wurde auf Mieten aufgehaldet und später als Rekultivierungsboden wiederverwendet. Der ausgehobene Geschiebemergel wurde nach Umlagerung wieder als technische Barriere eingesetzt. Im 2. Bauabschnitt (2018) mussten große Teile des Geschiebelehms aus Witterungsgründen durch eine geringe Kalkzugabe erdbautechnisch verbessert werden. Im 3. Bauabschnitt (2020) wurde das geotechnische Barrierematerial durch mit Bentonit aufbereiteten Sandlöss ergänzt. Von den mineralischen Baustoffen wurde lediglich das mineralische Entwässerungsmaterial als Fremdanlieferung durch die beauftragten Bauunternehmen antransportiert.

Am 20.07.2021 wurde schließlich die abfallrechtliche Abnahme des 3. Bauabschnittes durchgeführt. Zu dieser Zeit war der 1. Bauabschnitt bereits teilweise rekultiviert und der 2. Bauabschnitt teilverfüllt.

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